Fahrt zum Prickingshof, Stausee und Stadt Haltern
Fahrt zum Prickings- Hof und in die Stadt Haltern
Am 13.06.2017 unternahmen 55 Postsenioren und Seniorinnen eine Fahrt ins schöne Münsterland.
Busfahrer Olaf fuhr uns zunächst zum EWG- Musterbauernhof des Bauern Ewald, dem Prickings- Hof.
Dort besuchten wir den Park, die Tierschau und das Museum, in dem antike Dinge wie Porzellan, Tonwaren Kessel usw. bis hin zu alten Landmaschinen- und Geräten ausgestellt waren. Über die Art der Tierhaltung gab es teilweise heftige Diskussionen: die armen Tiere fristen doch leider ein sehr armseliges kurzes Leben.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Scheune fuhren wir weiter in Richtung Innenstadt. Eine Gruppe hatte sich zu einer Schifffahrt auf dem Halterner Stausee angemeldet und wurde am Anleger abgesetzt. Die andere Gruppe hatte sich für eine Stadtführung mit dem Kiepenkerl Paul entschieden.
Paul empfing uns vor dem wunderschönen alten Rathaus. Das Rathaus wurde 1575 bis 1577 mit geschwungenen Renaissancegiebeln errichtet. Im zweiten Weltkrieg wurde es fast völlig zerstört und anschließend in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
Nachdem Paul erfahren hat, dass wir vom Niederrhein angereist waren, gestaltete er seine heitere Führung teilweise „ op platt“ und teilweise auf hochdeutsch. Er erklärte uns auch den Sinn der Kiepe, die er auf dem Rücken trug: der Kiepenkerl war früher ein Händler, der seine Waren wie Stoffe, Laken, Garne usw. in der Rückentrage beförderte und verkaufte. In einem besonderen Fach, dem Taubenfach, konnte Geflügel mitgeführt werden. Wenn die Tiere verkauft waren wurde dort eine Flasche Schnaps verschlossen, die Belohnung des Kiepenkerls.
Paul führte uns durch die neugotische Hallenkirche St. Sixtus, in der sich ein für die Gegend unübliches Gabelkreuz befindet. Der Überlieferung nach schwamm dieses Kreuz einst stromaufwärts in der Lippe und gilt seit dieser Zeit als Wunder. Seither besuchen auch zahlreiche Pilger die Stadt Haltern.
Haltern ist auch bekannt für sein LWL- Römermuseum, das wir aus Zeitgründen leider nicht besichtigen konnten. Dort sind die bedeutendsten Funde aus allen Römerlagern entlang der Lippe ausgestellt.
Unsere Führung ging weiter zu den Judendannen, dem Judenfriedhof mit dem Gedenkstein aller im Krieg getöteten jüdischen Bürgern Halterns und der Gedenktafel an Alexander Lebenstein, dem einzigen überlebenden Juden des Holocaust, der später zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde und Namengeber der städtischen Realschule wurde.
Paul führte uns weiter zum Siebenteufelsturm, einem Überbleibsel der Stadtmauer aus dem Jahre 1289. Dort endete unsere Führung und wir verabschiedeten uns von Kiepenkerl Paul.
Einige Meter entfernt wartete bereits der Bus auf uns und fuhr uns in das Hotel Seehof, wo wir mit Blick auf den schönen Stausee Kaffee und Kuchen genießen konnten, bis wir wenig später die Heimreise antraten.